FAQs

Oft erreichen mich per E-Mail Anfragen von anderen Reisenden und Interessierten. Ich habe mir daher erlaubt, einige dieser Fragen, die am häufigsten gestellt wurden, inklusive meiner Antworten, hier zu veröffentlichen. Für nähere Auskünfte stehe ich natürlich auch weiterhin gerne zur Verfügung!
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Ich habe nächstes Frühjahr ebenfalls vor, durch Indien und Nepal nach Tibet zu reisen, leider musste ich feststellen, dass es ziemlich schwierig ist, detaillierte Informationen über Visa und sonstige Einreiseformalitäten (insbesondere für China/Tibet) zu bekommen.

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Ich kenne Deine Situation sehr gut, denn ganz genauso ging es mir vor einem Jahr! Egal bei welcher Behörde man anfragt, eine konkrete und sichere Information bekommt man nicht. Aber im Grunde ist es so kompliziert gar nicht (Stand 9/99):
Allgemein ist es sowieso am einfachsten, sich alle Visa in Deutschland schon zu besorgen, auch wenn das u. U. etwas teurer kommt. Das Visum für Nepal kann man auf jeden Fall auch an der Grenze bekommen (Passbild nicht vergessen), ob das für Indien auch möglich ist, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall ein chinesisches Visum solltest Du Dir schon im chinesischen Konsulat in Bonn ausstellen lassen. Das Permit für Tibet kann man, soweit ich weiß, nicht in Deutschland bekommen. Das ist aber kein Problem, denn sämtliche Tibet-Formalitäten (overland-Permit, Einreise, ...) werden in Kathmandu von Reisebüros übernommen. Deren Dienste wirst auch Du beanspruchen müssen, denn die Einreise nach Tibet ist nur Reisegruppen gestattet. Das heißt, dass in Kathmandu zahlreiche Agenturen nur darauf warten, bis sich genügend Einzelreisende zusammengefunden haben, um diese dann als Gruppe nach Tibet (in der Regel bis Lhasa) zu bringen. Voraussetzung ist aber, dass Du schon ein Chinavisum hast. Transport (4 Tage), Begleitung und Tibet-Permit kosten dann zusammen ab 200 US-Dollar. Kleiner Tip: keine Übernachtungen mitbuchen, die gibt's vor Ort nämlich viel billiger. Bis Lhasa musst Du mit der Gruppe fahren, ab da hast Du freie Hand und brauchst auch keine weiteren Visumformalitäten mehr zu befürchten.


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Wie lange benötigt man für die Strecke Kathmandu - Lhasa?

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Die Fahrt von Kathmandu nach Lhasa dauert 4 Tage, wenn keine zusätzlichen Besichtigungen oder Abstecher eingeplant werden (z. B. Gyantse).


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Gibt es ab Lhasa einen direkten Weg (Bus) nach Kunming?

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Soweit ich weiß, ist diese Strecke für Touristen gesperrt, und es gibt auch keinen Bus. Die einzige Möglichkeit ist, per Anhalter in einem Truck mitzufahren, wovon der Reiseführer aber dringend abrät: Gefährliche Strecke, unverantwortliche Fahrweise, Gefahr des Erwischtwerdens von den chinesischen Behörden, ... Eine solche Fahrt dauert angeblich 2 Wochen. Auch wenn es ein Riesenumweg ist, wird es wohl am einfachsten sein, wenn ihr eine ähnliche Route wählt wie ich: Die Strecke nach Golmud ist sozusagen die Hauptverkehrsader nach Lhasa, es fahren täglich Busse (Fahrtzeit 30 Stunden nonstop). Ab Golmud ist praktisch jeder Ort im Reich der Mitte mit der Eisenbahn erreichbar.


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Da wir auch vorhaben, nach Tibet zu reisen, muss ich mich noch über das Wetter schlau machen. Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

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Ich war im September dort, da war das Wetter, monsunbedingt, mitunter nicht so berauschend, was sich in teils schlechter Sicht und aufgeweichten Schlammpisten manifestiert hat. Eine dicke Jacke darf aber natürlich auf keinen Fall fehlen (nachts ist mit Minusgraden zu rechnen und manche Hotels haben keine Heizung). Aufpassen müsst ihr natürlich mit der dünnen Luft: Ich persönlich hatte zum Glück keine Probleme, aber es gab ein paar Leute, die nach der ersten Übernachtung in Tibet (3700m) umkehren mussten, weil akute Anzeichen der Höhenkrankheit aufgetreten waren. Die höchsten zu überquerenden Pässe liegen über 5000m hoch, auch Lhasa liegt noch deutlich über 3000m. Nicht umsonst heißt Tibet das „Dach der Welt“!


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Ich würde auch gerne nächstes Jahr eine vergleichbare Reise machen (Indien allein reicht mir aber wahrscheinlich) und deshalb wäre es nett von Dir, wenn Du mir ein paar Sachen über die Kosten Deiner Reise mailen könntest. Wieviel hat das „Indrail“ (?) Ticket gekostet und wieviel hast Du so im Durchschnitt pro Tag ausgegeben, um anständig leben zu können?

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In Indien ist alles unvorstellbar billig. Wer sehr knauserig ist, kommt dort mit 5 Mark pro Tag durch. Ich habe im Durchschnitt etwa 25 Mark pro Tag ausgegeben. Hier ein paar Beispiele, die ich noch so im Kopf habe (Realistische Preise, nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt):

  • Hotelübernachtung Einzelzimmer: 2-20 DM
  • Mittagessen im Restaurant: ab 50 Pfennig bis 3 Mark
  • Rikschafahrt: 0,50 - 2 DM
  • Schuhe putzen: 20 Pfennig
  • Taxi für einen ganzen Tag: 30 DM
  • eine Banane: weniger als 10 Pfennig

Vorsicht! Diese Preise wirst Du nur zahlen, wenn Du Dich einigermaßen eingelebt hast, in den ersten Tagen wirst Du unweigerlich übers Ohr gehauen, und zwar ständig. Touristen zahlen grundsätzlich mehr! Hartnäckiges Handeln ist also angesagt, in unverschämten Fällen (Rikschafahrer) mit der Polizei drohen, das hilft meist. Außerdem herrscht an den touristischen Hauptattraktionen natürlich ein ziemlicher Nepp: An solchen Plätzen ist mit hiesigem (deutschem) Preisniveau zu rechnen (Eintrittspreise, Souvenirs, Fressalien)!
Das „Indrail“-Ticket ist ein spezieller Fahrausweis nur für Ausländer, zu bezahlen mit Devisen, und gestaffelt unterschiedlich lange gültig. Ich habe eins für 30 Tage und 2. Klasse gekauft, das hat 125 US-Dollar gekostet. Allerdings kann ich es nicht unbedingt weiterempfehlen, denn an meiner Reiseroute kannst Du sehen, dass ich in den 30 Tagen wirklich viel herumgefahren bin, und hätte trotzdem bei Einzelkauf der Fahrkarten höchstens die Hälfte bezahlt. Natürlich ist es insofern angenehm, als man sich nicht jedesmal am Bahnhof um ein Ticket kümmern muss. Andererseits gibt es aber meistens einen speziellen Schalter für Touristen, wo man nicht anstehen muss, den ich, da ich oft über Nacht gefahren bin, zwecks Platzreservierung trotzdem nutzen musste. Im Endeffekt bringt es also nichts.


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Frage: Flugtickets?

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Das Flugticket nach Indien habe ich in Deutschland beim Reisebüro gebucht, aber nur den Hinflug (one-way). Für den Rückflug war es überhaupt kein Problem, innerhalb von drei Tagen in Peking ein Ticket (zu einem anständigen Preis) zu bekommen.


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Da ich auch nächstes Jahr so eine Reise plane (vielleicht sogar um die ganze Welt in 160 Tagen?) würde mich sehr interessieren, wie du das angegangen bist...

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Am besten die Route nur grob abstecken, die Details ergeben sich vor Ort dann wie von selber. Außerdem ist es ganz gut, wenn man diesbezüglich flexibel ist, und auch mal hier oder dort einen Tag einschieben kann. Pass aber auf, dass Du Dir nicht zu viel vornimmst: In 160 Tagen um die ganze Welt, das klingt sehr verlockend, aber es besteht ernsthafte Gefahr, dass eine solche Reise (trotz der immens langen Zeit) eine ziemliche Hetzerei wird. Ich habe das in China zu spüren bekommen, als ich während der 35 Tage, die ich dort war, die meiste Zeit im Zug gesessen war, nur um die riesigen Entfernungen zu überwinden. Besichtigungen kamen dann manchmal etwas zu kurz, und das ist eigentlich schade.


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Wir planen für dieses Jahr für die genau gleiche Zeit einen Trip nach Indien, nur haben wir Bedenken wegen des Wetters. Was hast Du denn für Erfahrungen mit dem Regen gemacht? Wäre nett, wenn Du uns kurz schreiben könntest, ob es Dich arg genervt hat.

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Mit dem Regen habe ich persönlich wenig schlechte Erfahrungen gemacht. Einerseits war ich hauptsächlich im Landesinneren (siehe Reiseroute), wo es ohnehin nicht so viel regnet wie an der Küste. In der Wüstengegend von Rajasthan regnet es sowieso kaum. Ansonsten war der Monsun 1999, wie ich von Einheimischen erfahren habe, recht schwach, so dass es zwar oft bewölkt (und nicht so heiß) war, aber nur selten geregnet hat, und wenn, dann meist nur kurz. Das einzige Mal, wo es mich so richtig genervt hat, waren zwei Tage in Varanasi, wo es wirklich ununterbrochen geschifft hat: Die (ungeteerten) Straßen waren überschwemmt mit dreckigem, vollgemülltem Wasser. Dann macht es echt keinen Spass mehr! Aber im Großen und Ganzen war das Wetter nicht so das Problem, und wenn in Indien Monsun ist, heißt das ja noch lange nicht, dass es monatelang rund um die Uhr regnet. Wie es dann im Individualfall wird, hängt zwar auch von Eurer Flexibilität ab, ist aber größtenteils Glückssache. Lasst Euch deswegen aber auf keinen Fall abschrecken!


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